Food-Trends
Von Misfits bis Infused Water
1. Food-Trend Misfits: Nicht perfekt – na und?
Sie fragen sich, was Misfits – zu Deutsch „Außenseiter“ oder „Sonderlinge“ – mit unserer Ernährung zu tun haben? Und wie dieser Food-Trend die Welt nachhaltiger gestaltet? Versetzen Sie sich dazu in folgende Situation: Sie sind im Supermarkt Ihrer Wahl und möchten für eine gesunde Mahlzeit einkaufen. Sie stehen in der Obst- und Gemüseabteilung und sind auf der Suche nach den perfekten Karotten, Zucchinis und Süßkartoffeln.
So geht es sicher den meisten Menschen beim Lebensmittel-Einkauf. Doch warum muss unser Obst und Gemüse makellos sein? Warum lassen wir die Misfits-Gemüsesorten liegen, wenn sie etwas anders als sonst aussehen?
Es ist wohl einfach ein Automatismus, die Gewöhnung an die „korrekte“ Form. Denn bei einer Ingwer-Knolle fragt bestimmt niemand, ob es diese Gemüse-Art auch in „schön“ gibt. Doch dieser Norm möchte der Food-Trend Misfits entgegenwirken.
Misfits waren lange eine Seltenheit in der Lebensmittelbranche und sind nur aus Versehen im Regal gelandet. Alle weiteren Früchte- und Gemüsesorten, die es nicht in die Auswahl geschafft haben, blieben bisher auf dem Feld liegen oder wurden im Supermarkt direkt entsorgt. Zu Unrecht – und nicht im Sinne der Nachhaltigkeit. Denn ganz gleich, ob eine Kartoffel, Brokkoli und weitere Gemüsesorten krumm, rund oder mit Ecken und Kanten sind: die Form von Obst und Gemüse hat keinen Einfluss auf die Inhaltsstoffe. Zudem wird der Großteil der Lebensmittel weiterverarbeitet. Ob eine Karotte mal krumm war, fällt in der Suppe beispielsweise nicht mehr auf. Grund genug, Misfits-Lebensmittel fest in den Speiseplan zu integrieren und diesen Food-Trend verstärkt aufzugreifen!
Dieser Food-Trend verhilft nun den unperfekten Misfits zu mehr Aufmerksamkeit. Das führt dazu, dass weniger Lebensmittel weggeworfen werden. In erster Linie liegt es an den Verbrauchern, dass die Misfits, wie verformte Kartoffeln oder Gurken, auf dem Teller anstatt im Müll landen. Wird das ungewöhnliche Obst und Gemüse gekauft und sogar von den Kundinnen und Kunden eingefordert, reagieren die Supermärkte darauf.
Einige haben dies schon getan und sind an ihre Lieferanten herangetreten, damit die „Sonderlinge“ nicht auf dem Feld bleiben. Ein toller Schritt in Richtung nachhaltiger Food-Trends und des effizienten Umgangs mit Lebensmitteln.
2. Food-Trend Infused Water: Geschmack trifft auf Gesundheit
Der nächste Food-Trend bestimmt nicht, was auf den Teller kommt, sondern was im Glas landet: Infused Water. Jeder weiß, wie wichtig eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme für die Gesundheit ist. Doch vielen Menschen fällt es schwer, genügend zu trinken.
Während Frauen etwa 2,1 Liter Flüssigkeit am Tag zu sich nehmen sollten, sind es bei Männern 2,6 Liter [1]. Dabei stellen diese Angaben Richtwerte dar, die je nach Größe, Gewicht, Aktivitäten und äußeren Umständen wie der Temperatur variieren. Der Food-Trend Infused Water berücksichtigt diese Faktoren und bindet sie auf leckere Art und Weise ein.
Neben der Menge an Flüssigkeit ist auch das Getränk wichtig. Denn vielen Menschen fällt es leichter, Getränke mit Geschmack zu sich zu nehmen, weshalb sie zu Softdrinks greifen. Diese sind allerdings in der Regel reich an Zucker, Zusatzstoffen und Kalorien. Viel gesünder: Wasser! Und für den Geschmack sorgen Sie bei unserem Food-Trend ganz einfach selbst. So behalten Sie auch immer im Auge, was drin ist.
Für das Infused Water nehmen Sie je nach Belieben stilles oder mit Kohlensäure versetztes Mineralwasser. Das Wasser füllen Sie in eine Karaffe oder Flasche mit größerer Öffnung und fügen grob geschnittenes „Misfits“-Obst, -Gemüse oder Kräuter Ihrer Wahl hinzu. Fertig ist der gesunde und geschmackvolle Durstlöscher.
Das Tollste an dem Infused Water Food-Trend: Sie können Ihrer Kreativität bei der Zusammenstellung der Zutaten freien Lauf lassen. Ob schlicht, mit Zitronen- und Gurkenscheiben, oder ausgefallen, mit mehreren Zutaten wie Wassermelone, Minze oder Basilikum und Ingwer. Erlaubt ist, was Ihnen schmeckt.
Auch Obstsorten wie Beeren, Pfirsich, Orange, Mango sowie Kräuter und Gewürze wie Rosmarin, Salbei, Thymian und Kurkuma eignen sich hervorragend als Zutaten. Ein weiterer Vorteil dieses Food-Trends: „Misfits“-Gemüse und -Obst können Sie bei der Zubereitung Ihres geschmacksintensiven Wassers perfekt integrieren!
Probieren Sie es einfach aus und testen Sie selbst, welches Infused Water sich als Favorit herausstellt.
Zusätzlicher Vorteil des Trends Infused Water: Die Zutaten müssen im Anschluss nicht entsorgt werden, denn sie schmecken auch noch vorzüglich, nachdem das Wasser getrunken wurde.
3. Food-Trend Weizenmehl-Alternativen: Mit Bananen und Bohnen backen
Weizenmehl-Alternativen sind einfach nur glutenfrei? Und Mehl ist nicht mehr als gemahlenes Getreide? Das war einmal – heute gibt es zahlreiche Varianten, die nicht nur für Personen mit Gluten-Unverträglichkeit (Zöliakie) interessant sind. Den Food-Trend, weniger Getreide-Mehl zu konsumieren, gibt es mittlerweile schon länger.
Dies liegt in erster Linie an dem hohen Kohlenhydratanteil: Beim Weizen-Mehl Typ 405 liegt der Anteil bei etwa 72 % [2]. Beim Dinkelmehl Typ 630 kommen wir immerhin noch auf 69 % [3].
Darauf zu verzichten bedeutet allerdings nicht, auf unsere Lieblingsspeisen zu verzichten. Denn die Auswahl an Alternativen für klassisches Getreide-Mehl wächst stetig und wird dabei immer exotischer.
Ein Food-Trend bei den Mehl-Varianten ist das Mandel-Mehl: dieses ist bislang am verbreitetsten in Deutschland und hat einen deutlich reduzierten Kohlenhydratanteil (12 %). Mit einem mild-nussigen Aroma eignet sich Mandel-Mehl für verschiedenste Gerichte. Dazu kommt, dass der Eiweißanteil enorm hoch (49 %) und Mandel-Mehl reich an Ballaststoffen ist (13 %) [4].
Während sich diese Alternative bereits etablieren konnte, sind weitere Ersatzprodukte auf dem Weg in die heimischen Küchen. So erfreut sich etwa Kokos-Mehl einer immer größer werdenden Beliebtheit und trumpft mit einem Ballaststoffanteil von etwa 35 % auf [5].
Dem Food-Trend sei Dank: Die Liste gesunder Mehl-Alternativen ist lang. So gibt es Mehl aus verschiedenen Nusssorten, Bohnen, Kichererbsen, Soja, Erbsen oder auch Süßkartoffeln – um an dieser Stelle nur eine kleine Auswahl verschiedener Mehlsorten zu nennen.
Ein Newcomer ist zudem grünes Bananen-Mehl, das in Teilen der Karibik oder Westafrikas seit Jahrzehnten verarbeitet wird. Es wird aus geschälten, unreifen Bananen gewonnen und ist besonders reich an Kalium, das gemeinsam mit Natrium und Chlorid zu den wichtigsten Elektrolyten des Körpers zählt [6]. Ob grünes Bananen-Mehl sich ebenfalls zu einem Food-Trend entwickelt, wird sich zeigen – wir können diese Mehl-Variante auf jeden Fall empfehlen!
Für noch mehr Abwechslung können Sie sich auch einfach Mehlmischungen selbst zusammenstellen. Wenn Ihnen etwa reines Mandelmehl zu fettig ist, können Sie es mit weiteren Sorten mischen – dem individuellen Mehl sind keine Grenzen gesetzt.
[1] Department of Health & Human Services, State Government of Victoria, Australia. Water – a vital nutrient. https://www.betterhealth.vic.gov.au/health/healthyliving/water-a-vital-nutrient
[2] Deutsches Ernährungsberatungs- und -informationsnetz (DEBInet). Weizen Mehl Type 405. http://www.ernaehrung.de/lebensmittel/de/C214100/Weizen-Mehl-Type-405.php
[3] Deutsches Ernährungsberatungs- und -informationsnetz (DEBInet). Dinkelmehl Typ 630. http://www.ernaehrung.de/lebensmittel/de/C234000/Dinkelmehl-Typ-630.php
[4] Deutsches Ernährungsberatungs- und -informationsnetz (DEBInet). Mandelmehl, TAVARLIN. http://www.ernaehrung.de/lebensmittel/de/TAVARLIN49/Mandelmehl,-TAVARLIN.php
[5] Deutsches Ernährungsberatungs- und -informationsnetz (DEBInet). Kokosmehl, Alnatura http://www.ernaehrung.de/lebensmittel/de/ALNA181427/Kokosmehl,-AlnaturA.php
[6] Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. Ausgewählte Fragen und Antworten zu Kalium. https://www.dge.de/wissenschaft/weitere-publikationen/faqs/kalium/